Das Jahr 2024 mit Google Analytics 4
- lisa.stuening
Es ist viel passiert in der Analytics-Welt
Und viel Wichtiges. Neue Datenschutz-Anforderungen bringen das Tracking, wie es bisher war, immer mehr in Bedrängnis.
Aber es gilt auch: Tracking ist und wird auch weiterhin eine essentielle Grundlage für effizientes Marketing sein. Daran kann kein Zweifel bestehen. In einer Zeit, wo die KI immer fähiger wird, werden auch Daten immer und immer wichtiger. Einen Rückschritt zu weniger Daten und weniger Tracking wird es definitiv nicht geben.
Trotzdem oder gerade deswegen muss sich die Analytics-Welt anpassen und neue Wege finden, Datenschutz und Tracking in Einklang zu bringen.
Die Entwicklungen des letzten Jahres haben gezeigt, in welche Richtung wir gehen.
Zeit für einen Rückblick auf das Jahr 2024
Der technische Switch von Universal Analytics zu Google Analytics 4 ist jetzt vollständig abgeschlossen. Aber das Wissen zu GA4 und die internen Prozesse hinken immer noch hinterher.
Es war das erste volle Jahr ohne Universal Analytics Daten.
Es standen letzte Aufräum-Arbeiten bzgl. UA an: Export von UA Daten, bevor die alten Properties nach und nach im Laufe des Jahres durch Google abgeschaltet wurden. Einige Marketing-Teams mussten noch letzte UA-Tracking-Skripte aus ihren Google Tag Managern entfernen, die schon seit 2023 keine Daten mehr senden (Es wird allerhöchste Zeit! 😉 ).
Der Umstieg zu GA4 ist jetzt also technisch für alle gelungen.
Die Betonung liegt auf “technisch”, denn gefühlt stehen viele Marketing Teams mit einem Bein noch in der Universal Analytics Welt. Ein (immer noch) großes Thema war in vielen Marketing Teams daher dieses Jahr: Wissensaufbau in Google Analytics 4!
Viele Marketing Manager*innen fühlen sich noch nicht so fit in GA4, wie sie früher in Universal Analytics waren.
Oft wurde die Umstellung massiv unterschätzt.
Es ist aber auch super verständlich, dass viele mit der Umstellung kämpfen: GA4 funktioniert nicht nur anders als die Vorgängerversionen, es entwickelt sich immer noch in hohem Tempo weiter!
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Neue Features und Änderungen
Was hat sich in Google Analytics generell getan?
Google Signals wird in der Reporting Identity nicht mehr für die User Identifikation genutzt. Dafür hat Google andere Neuerungen eingeführt (mehr dazu weiter unten).
Google will Google Analytics und Google Ads noch näher zusammenbringen und hat dafür die “Conversion” in GA umbenannt in Key Events. Die Bezeichnung “Conversions” bezieht sich jetzt nur noch auf wichtige Interaktionen in Google Ads. Und auch im Advertising Reporting-Bereich gab es eine Neuerung: Hier werden jetzt nur noch in Google Analytics Properties, die mit einem Google Ads Account verknüpft sind, Daten angezeigt.
Darüber hinaus gab es weitere neue Änderungen, Erweiterungen und neue Features. Einige der Kernpunkte sind:
- Vergleiche (Comparisons) können jetzt gespeichert werden, das spart richtig Zeit im Arbeitsalltag
- der Import von Daten zu Google Analytics kann jetzt noch mehr Datenquellen abbilden und in individuellen Berichten zusammenführen
- Benchmarking wurde eingeführt, mit dem sich Vergleiche mit Wettbewerbern anstellen lassen
Aber nicht nur Google Analytics selbst konnte mit Verbesserungen aufwarten. Auch wer mit Google Analytics Daten über BigQuery arbeitet, hat eine Reihe neuer Features und Fähigkeiten bekommen.
Neuerungen der Datenschutz-Anforderungen
Daneben gab es eine Reihe von grundlegenden technischen Entwicklungen in der Analytics-Welt, mit denen Google auf die strengen europäischen Datenschutzvorgaben reagierte: Neue Best Practices für den Umgang mit Datenschutz-Anforderungen.
#1 Der Cookie-Hype
Das Ende der 3rd Party Cookies wurde angekündigt – zum wiederholten Mal. Einige Browser haben 3rd Party Cookies bereits stark eingeschränkt. Google selbst verschiebt das Ende immer wieder.
[Achtung: Nicht verwechseln! Es geht hier um das Ende der 3rd Party Cookies, nicht um 1st Party Cookies! Die sind nicht betroffen!]
Im Zuge der Cookie-Weltuntergangs-Stimmung sind einige dubiose Anbieter aufgetaucht, die versprechen: „Die Lösung für das Ende der Cookies ist ein Server Side Tracking!“
Das ist Quatsch! Ob ein Tracking-Setup Cookies benötigt, hängt nicht davon ab, ob es server- oder clientseitig funktioniert, sondern von der individuellen Tracking-Lösung. Google Analytics beispielsweise benötigt in jedem Fall Cookies – egal ob server- oder clientseitig.
Außerdem haben die großen Werbeplattformen, allen voran Google (Ads) und Meta, Maßnahmen eingeführt, die ein zuverlässiges Targeting auch in einer Welt ohne 3rd Party Cookies und mit allgemein kürzeren Cookie-Laufzeiten ermöglichen sollen.
#2 Der Consent-Mode für Google Ads und Meta Ads
Ein Tracking mit implementiertem Consent Mode sendet neben der Conversion an sich auch die Consent Information mit an die Plattform: Liegt Consent, also die Einwilligung der User, vor?
Ist übrigens seit diesem Jahr Pflicht – ohne funktioniert das Conversion Tracking für Google Ads und Bing Ads nicht mehr sauber.
Wie genau der Consent Mode funktioniert, kannst du in unserem eBook nochmal nachlesen.
Die zusätzlichen Daten, die Google Analytics über ein Tracking im Consent Mode bekommt, werden außerdem genutzt, um Daten zu modellieren (sog. GA4 Modeled Data). Das bedeutet, dass Google Analytics in den Reports nicht nur Datenpunkte anzeigt, die tatsächlich getrackt wurden, sondern auch Daten, die auf statistischen Hochrechnungen basieren. Damit das in deiner Google Analytics Property passiert, muss die Property aber eine bestimmte Mindestanzahl an Events erfassen und die Reporting Identity muss auf “Blended” eingestellt sein.
Außerdem bieten einige Plattformen jetzt die Möglichkeit, mit den getrackten Events bzw. der Conversion Informationen über den User mitzusenden, z.B. eine anonymisierte E-Mail-Adresse. Das nennt sich User Provided Data (Google Analytics), Enhanced Conversions (Google Ads) oder Advanced Match (Meta Ads). Diese Informationen nutzen die Plattformen jetzt verstärkt, um einen User wiederzuerkennen und so festzustellen, welche Ad oder Kampagne wie gut performt.
Und zusätzlich gibt es jetzt die Möglichkeit, den Google Tag in einer super abgespeckten, quasi minimalen “semi-server side” Version zu implementieren. Der First Party Mode hat aber bisher keine Relevanz in der Analytics-Welt, da er zwar einige Vorteile mit sich bringt, aber keine echte Alternative zum Server Side Tracking ist.
Halten wir fest: Es ist viel passiert dieses Jahr in der Analytics-Welt.
Und es wird genauso turbulent weitergehen im nächsten Jahr.
Was nächstes Jahr in der Analytics-Welt relevant bleiben und relevant sein wird, liest du in unserem Newsletter im Januar und natürlich hier auf dem Blog.
Stay tuned! 😀